Meine Prüfung ist schon ein paar Monate her, aber die Fragen ändern sich ja nicht, hier also der Bericht:
Zuerst hat sie gefragt ob ich FK1 auch an der TU gemacht habe, nach meinem „ja“ kam dann die Standardeinstiegsfrage: Unterschied FK1 - FK2 (Fokus in FK2 auf Anregungen und Wechselwirkungen, die werden in FK1 teilweise vernachlässigt weils sonst zu kompliziert wäre bzw. weil die Grundlagen dafür noch fehlen)
War in FK1 alles falsch weil wir Sachen vernachlässigt haben (nein, wir haben ja nicht alles vernachlässigt, manches so wie das Sommerfeldmodell funktioniert aber auch mehr oder weniger durch „Zufall“, erklärt durch Fermiflüssigkeitstheorie)
Was sind Quasiteilchen (beschreiben elementare Anregungen), ein paar aufzählen (Quasielektron, Phonon, Magnon, Paramagnon, Plasmon, …)
Fermiflüssigkeit: Energieabhängigkeit der Streuzeit, warum so? (Pauli Prinzip, Energieerhaltung.) Was kann man jetzt eigentlich berechnen? (z.B. spezifische Wärme, Suszeptibilität, Widerstand so ein bissl hingetrickst im Skript.) Wie rechnet man das? (Energiefunktional, Zustandssumme, mean-field Näherung.) Wie kommen die Fermiflüssigkeitsparameter ins Spiel, was beschreiben sie (Wechselwirkung und deren Abhängigkeit von Spin und Winkel. Legendrepolynome erwähnt.) Welcher Parameter kommt jetzt in der Wärmekapazität vor? (F_s^1.) Was heißt der 1er (Winkelabhängigkeit) und warum ist C abhängig vom Streuwinkel? Das hat mich ins stocken gebracht, sie hat dann nachgeholfen und die Erklärung war dann dass der Parameter über m* in C hineinkommt und m* beschreibt die Dynamik, kann also abhängig vom Streuwinkel sein.
Solitonen: Was ist das (wellenförmige Anregung aber so wie elastischer Stoß, komplett lokalisiert, nicht wie Phonon), warum gibts das (starke Auslenkung → starke Abstoßung in Lennard-Jones, harmonische Näherung gilt nicht).
E-Ph Wechselwirkung: Wofür beschreiben wir die, ist das nicht nutzlose höhere Ordnung (nein, brauchen sie um z.B. BCS-Supraleitung, Jahn-Teller Effekt oder Kohn-Anomalie zu beschreiben.) Wieso gibt es die, wenn doch screening existiert? (Screening der Ionenladungen ist nicht komplett, weil die Elektronen sonst sehr nah an den Ionen picken müssten und das erhöht gemäß Heisenberg’scher Unschärfe ihre kinetische Energie, ist also kinetisch ungünstig.) Wie beschreiben wir die Wechselwirkung (Fröhlich Hamiltonian), den Hamiltonian erklären und Wechselwirkungsterm aufschreiben und erklären, wie kann das Einfluss auf das Elektron haben (Plasmon kurz erklärt) oder auf das Phonon (Kohn-Anomalie kurz erklärt). Jahn-Teller Effekt sehr kurz erklärt (Verzerrung des Gitters durch Absenkung der elektronischen Energie).
Magnonen: Was ist das? (hab das klassische Bild einer Spinwelle erklärt.) Quantenmechanisches Bild? (Magnonenoperatoren als Fouriertransformierte von Spinflipoperatoren, also korrelierte Spinwelle als elementare Anregung und nicht ein Spinflip, diesen kann man durch konstruktive Interferenz von vielen Magnonen mit verschiedenen Wellenvektoren erreichen.)
Dann noch Dichtefunktionaltheorie: Was ist das? (Hab ihr so ca. das Hohenberg-Kohn Theorem gsagt.) Was ist der Zusammenhang zur Fermiflüssigkeitstheorie? (Das hat mich ein bisschen verdutzt, aber es beschreibt beides Vielteilchenprobleme - die nicht exakt lösbar sind - und verwendet dafür logischer Weise Näherungen.) Wie schaut die Elektronendichte bei Dichtefunktionaltheorie aus? (Da wollte sie darauf hinaus die Dichte nicht homogen ist; das hab ich nicht gleich gesagt weil das doch klar ist, sonst könnte man ja nix variieren.)
Zur Prüfungsatmosphäre: Während der Prüfung hat sie so einen durchdringenden Blick der echt unangenehm ist, hab da die meiste Zeit weggeschaut D:
Sie war aber durchwegs freundlich und danach auch sehr nett. Hat mich gefragt wo ich im Studium so bin, ein bisschen smalltalk gemacht und weiterhin alles Gute gewünscht.