Hallo an alle
ich hatte die Prüfung im Juni 2024 bei Professor Abele. Ich war gut vorbereitet, habe ca 2 Monate gelernt (davon 1 Monat intensiv), mit Vorlesungsbesuchen, Unterlagen und Thomson (unbedingt aus Bib ausborgen!!)
Wer die Prüfung abnimmt, wird leider erst 2 Tage davor verkündet (und auch nicht direkt: in der Mail steht nur, wo die Prüfung ist. Abele prüft am Atominstitut und Schieck am Hephy).
Abele legte mir einen leeren Zettel und Stift hin, nahm sich selbst auch einen Zettel und schrieb zwischendurch immer mit, was für Themengebiete wir ansprechen. Hier ist wichtig, immer wieder wichtige Stichworte fallenzulassen, die er dann aufschreibt.
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Zunächst fragte er mich nach meiner Masterarbeit, da versucht er dann typischerweise einen Zusammenhang zur Teilchenphysik herzustellen. Er war mega interessiert an meinen Tätigkeiten und es hat sich in den ersten Minuten ein total entspanntes Gespräch darüber ergeben.
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Wir kamen im Laufe des Gesprächs bei der QED an. Woher kommt eigentlich die WW? Stichwort: U(1)-Eichsymmetrie. Dann habe ich die Dirac-Gleichung erwähnt. Die wollte er hingeschrieben und die Terme erklärt haben. Dann habe ich ihm die Eichinvarianz im Falle der QED vorgerechnet. Wie schaut die kovariante Ableitung aus? Wie wird die Dirac-Gleichung modifiziert? Wie transformiert dann A_{my}?
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Darüber sind wir dann zur QCD gekommen. Nicht mein bester Moment, da ich hier nicht optimal vorbereitet war.
wichtiges Stichwort: folgt aus SU(3)-Symmetrie. Werte der Kopplungskonstanten für schwache, e.m. und starke WW. running coupling constant, Störungstheorie ist in der QCD erst bei größeren Energien wieder möglich (weil bei kleinen Energien alpha_s ~ 1).
Wie verhält sich die starke WW als Funktion des Abstands verglichen mit der e.m.? (em wird stärker bei kleinen Abständen, starke WW steigt mit Abstand)
Dann wollte er noch den Plot der Kopplungsstärken über Energie. Kopplungskonstanten für em, schwach und stark auftragen, wo man dann sieht, dass die sich bei 10^19 eV schneiden (Theory of everything). Hier musste er relativ viel nachhelfen, aber gemeinsam haben wir das dann auch geschafft.
Dann meinte er, dass er (ausnahmsweise) heute den Neutronenzerfall nicht fragt.
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Die Prozesse der Sonne (die ersten 7 oder 8 (bis Bor)) wollte er aufgeschrieben haben. Hier musste er auch ein bisschen nachhelfen.
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darüber ging es dann zu den Neutrinos. Hier konnte ich ihm einen guten Überblick über die Experimente der Vergangenheit geben (Homestake Mine, Kamiokande, SNO) und schlussendlich die Lösung des „Neutrinoproblems“ - Neutrinooszillation; führt dazu dass Neutrinos Massen haben müssen. Dann haben wir noch kurz über heutige Forschung geredet und ich hab ihm noch das Hierarchieproblem aufgezeichnet (normale oder inverse Hierarchie).
Gesamtdauer: ca. 50min
Ich habe dann mit einem zugedrückten Auge sogar noch die 1 bekommen
Zusammenfassend eine wirklich angenehme Atmosphäre und ein super lieber, wohlwollender Prüfer!
Viel Glück an alle, die es noch vor sich haben!