WENN du eh nichts besseres im Sommersemester zu tun hast, also nicht arbeitest, und die eventuelle Gefahr ein Toleranzsemester bei den Beihilfen zu streichen, kein Gegenargument ist, würd ich dir schwer empfehlen bereits im Sommer zu beginnen, und so viel wie möglich zu lernen. Es wird dir einen Polster für später geben, du wirst das Wintersemester drauf bereits das Unileben gewohnt sein, etc.
Grundsätzlich mal besteht kein Grund Zeit zu verschwenden, wenn du dir eh sicher bist, dass du Physik machen willst.
Zum Quereinstieg:
Chemie würd ich dir unbedingt empfehlen, Materialwissenschaften hingegen kann ohne physikalische Vorkenntnisse etwas unangenehm sein.
Grundlagen der Elektronik und Labor 1 solltest du unbedingt hinter dich bringen. Was du mit deiner restlichen Zeit machst, ist dir überlassen.
Du kannst dich natürlich zu den Physik 2 Vorlesungen dazusetzen, allerdings wirst du dir vermutlich (abhängig von deinem Talent natürlich) etwas schwer damit tun, am Ball zu bleiben, wenn dir Physik 1 fehlt. Solltest du es also versuchen hinter dich zu bringen, würd ich dir sehr empfehlen, in deiner freien Zeit bis zum Semesterbeginn den wichtigen Stoff in Physik 1 sauber zu lernen. Ein guter Anhaltspunkt wäre zum Beispiel aus den Feynman Lectures. (Ein Freund von mir hat genau das gemacht: Nach dem Bundesheer schiefsemestrig eingestiegen, in den letzten 2 Monaten davor alles aus den Büchern selbst beigebracht, und er ist dann gar nicht mal so schlecht damit gefahren. Ist allerdings im Semester drauf an die ETH weitergegangen. War recht spassig mit ihm.)
Was du noch machen kannst, ist deine Softskills abzuhacken, und eventuell irgendwelche Programmierfächer belegen um später in Datenverarbeitung nix lernen zu müssen (Programmierpraxis 1 bei den Informatikern soll recht gut sein, vielleicht kann man sich das ja anrechnen lassen.) Und du kannst überhaupt mal schauen, was es so für interessantere Vorlesungen gibt, die man auch ohne große Vorkenntnisse belegen kann. Muss ja ned alles im Pflichtstudienplan sein. Ein paar Vorschläge sind hier: http://physik.htu.at/Service/QuerEinsteigerInnen
Wenn es dir wirklich wichtig sein sollte, schiefsemestrig einzusteigen, und auch in Mindeststudienzeit abzuschließen (was natürlich ned sein muss, aber manche wenige Studenten legen halt Wert drauf), sollte dir klar sein, dass der Theoretische Physik Block (Mechanik, Elektrodynamik, Quantenmechanik, Statistische Physik) schwer zu umgehen ist. Also entweder schon Mechanik parallel zu Physik 1 dann hören und WIRKLICH gut vorrauslernen, und damit den ganzen Block ein Jahr nach vor verschieben oder Statistische Physik, Festkörper und AKT in deinem 5. Semester machen (dafür solltest du aber wirklich mathematisch talentiert sein! Ich hab statistische Physik vorgezogen und hab mich gespielt, aber die meisten meiner bereits ein Jahr länger studierenden Kollegen sind an dem Fach verzweifelt).
So oder so würd ich dir eher empfehlen, mit 7 vollen Semestern zu rechnen.
@Prüfungen: Ich empfehl dir sehr, stürz dich nicht in Prüfungen, deren Vorlesungen du nie gehört hast, bevor du dir nicht sicher bist, dass du verstehst wie sie ablaufen. Das könnte sonst sehr demotivierend enden. Es gibt Leute, die Physikprüfungen zu Vorlesungen machen, die sie noch nicht fertig gehört haben, oder gar nie drin gesessen sind, und mit Bestnoten rausgehen, aber das ist die Ausnahme, nicht die Regel. (Und hier komm ich mir wie ein falscher Prediger vor… ich hab damals im ersten Semester die Physik 1 Prüfung vorgezogen, und meine Eins gekriegt, aber ich hab WIRKLICH viel dafür gestrebert, und ich wusste was auf mich zukommt. Es ist ned unmöglich, aber verlass dich ned drauf, das ist was ich sagen will.)