Diplomprüfung Diebold/Abele/Kahl

Die Diplomprüfung ist jetzt doch schon fast 1 Jahr her, aber vielleicht nimmt jemand ja den ein oder anderen Prüfer :slight_smile:
Hab damals relativ gemütlich jeden Tag ein paar Stunden 2 Monate lang gelernt, wobei ich meine letzten Prüfungen kurz davor hatte und meine Prüfer demnach gewählt habe - AKT2 bei Abele und Phasenübergänge bei Kahl.

Diplomarbeit war extern bei Diebold - man hat mir im Vorhinein geraten bei der Vorstellung der Diplomarbeit maximal 7 Minuten zu brauchen und auch die Tafel zu benutzen. Ich hab dann die Präsentation ziemlich genau 7 Minuten gehalten. Als Tipp: falls jemand schematisch etwas an die Tafel zeichnen möchte, am besten z.B. Achsen und Beschriftungen etc. vor der Präsentation an die Tafel schreiben, das spart Zeit.
Danach kamen Fragen zur Diplomarbeit. Wer Abele im Kommitee hat, sollte sich auf Fragen von ihm gefasst machen, denn er zeigt großes Interesse auch an komplett fremden Themengebieten und liest sich auch die Diplomarbeit durch (er fragt im Vorhinein, ob man ihm die Arbeit schicken könnte).
Bei Diebold kamen Fragen aus Oberflächenphysik und Analytik, im Vorhinein wurde mir nur gesagt, dass ich mir halt die Basics anschauen soll: man sollte sich mit den unterschiedlichen Techniken auskennen, unter anderem wurde zu ISS/LEIS, FIB, STM/AFM, TPD, LEED (auch TensorLEED) gefragt, nur allgemeine Verständisfragen, wie funktioniert die Technik, was kann man messen etc. Warum ist LEED so eine oberflächensensitive Technik? → IMFP der Elektronen im Festkörper. Dann musste ich noch eine Ratengleichung zur DIffusion aufschreiben (nur wichtigste Terme).
Abele: er versucht gerne Fragen , die noch irgendwie entfernt mit dem Thema der Diplomarbeit zu tun haben, bei mir ist er dann auf Streuung gekommen und ich sollte erklären, was ein Elektron für ein Potential spürt.Ich habe die unterschiedlichen Regime abhängig von der Energie des Elektrons erklärt (so wie in Modern Particle Physics), Rutherford, Mott, dass man bei hohen Energien die Quarks spürt etc. Es war nicht so leicht herauszufinden, was er genau hören wollte. Die letzte Frage war: Wie sieht ein Bleikern aus? Ich glaube, er wollte letzten Endes nur auf ein kugelsymmetrisches Potential hinaus. Bei seinem Teil der Prüfung bin ich etwas geschwommen, aber ich habe genug Dinge erwähnt, dass er halbwegs zufrieden war.
Kahl: ich habe damals Phasenübergänge und kritische Phänomene als letzte Prüfung 2 Monate vor der Diplomprüfung gehabt und er hat mir damals gesagt, dass er Basics der Statistischen Physik und bisschen was über Phasenübergänge fragen wird. Van der Waals fragt er gerne und hat er mich auch hier gefragt: Terme aufschreiben und erklären, er hat auch gefragt, wann er diese Gleichung aufgeschrieben hat, wusste ich nicht, da mit nur sein Nobelpreis 1910 eingefallen ist - die vdW Gleichung gibts aber bereits seit 1873 (war nicht so tragisch). Phasenübergänge erklären, Bsp nennen (Wasser - Eis z.B.), Responsefunktionen (Formeln sollte man können - er hilft aber auch etwas, compressibility), was passiert bei einem Phasenübergang: wie verhalten sich Response Funktionen, Suszeptibilität, Thermodynamische Funktionen

Insgesamt hat die Prüfung eine Stunde gedauert. Obwohl ich bei Abele etwas geschwommen bin und auch etwas falsches zu FIBs gesagt habe, ist sich ein 1er ausgegangen. Die Atmosphäre war ganz angenehm, auch wenn man natürlich etwas nervös bei den Wildcard fragen wird.
Viel Erfolg!