Edyn I - ein Resümee

Hallo

Ich habe, relativ zufällig, einmal mit Professor Balasin und heute mit Prof. Kraemmer jeweils längere Gespräche geführt, über das was nicht so funktioniert hat dieses Jahr.
Was die Theorie betrifft, so ist es ja recht einfach, da gibts praktisch nichts zu bemängeln, ein Skriptum kommt auch noch, passt soweit. (Ich möchte auch noch weitergehen, für mich war es eine Erleuchtung, einem Vortragenden vom Schlage Balasin beiwohnen zu dürfen!)
Den Übungsteil betreffend, so sind sich wohl alle (einschließlich der beiden sowie der Tutoren, laut Kraemmer) einig, dass es da so einige Schwierigkeiten gab, angefangen von der eher überflüssigen Dienstagsstunde (das hat nicht so hingehauen wie geplant, meinte auch Kraemmer) über die teils kaum lösbaren Beispiele (wenn man weiß, wies geht, ist es einfach, aber zuvor sind die meisten gescheitert, auch das sollte nicht so sein) bis hin zu den Tutorien, die sowohl unter Zeitdruck als auch meist sehr konfus und mit wenig Wissenszugewinn abliefen (wenn vorne ein Student darum kämpft, irgendwie sein Beispiel herunterzuklopfen, hilft das dem Verständnis der Zuhörer recht wenig, vor allem, wenn sie sich zuvor mit dem Beispiel selbst auseinandergesetzt haben). Sicherlich hat man auch vom Dienstag hie und da mal was mitgenommen, hat man einige Beispiele selbst lösen können und hat auch mal am Freitag jemand ein Beispiel recht gut verständlich vorgetragen, aber das war nicht die Regel.

Langer Rede, kurzer Sinn: Edyn I ist zweifelsfrei eine wichtige Vorlesung, und es gäbe noch so einiges zu verbessern, um den Nachkommenden sowie auch uns in Edyn II das Leben etwas angenehmer, effektiver und lehrreicher zu gestalten. Deswegen habe ich sowohl Professor Balasin seinerzeit als auch Professor Kraemmer heute vorgeschlagen, dass wir Studenten ein wenig Brainstorming betreiben werden und ihnen einen „Maßnahmenkatalog“, in schönstem Politikerdeutsch, zusammenstellen würden, also Vorschläge, was man verbessern könnte. Dieser wird sicherlich va. die Übung betreffen, jedoch sind natürlich auch Vorschläge bezüglich der Vorlesung willkommen, beide Professoren zeigten sich da äußerst kompromissbereit :slight_smile: Beide haben diese Idee sehr positiv aufgenommen, da es auch für sie oft schwer ist, abzuschätzen, was wir wissen oder bereits gemach haben, und was nicht. So ging zum Beispiel Prof. Kraemmer von besseren Methoden Kenntnissen aus (warem früher 2 Semester), andererseits war sie etwas verblüfft zu hören, dass viel vom Stoff bereits in Grundlagen Physik II durchgemacht wurde (hatte das auch nicht mehr alles parat, aber wenn man mal tief in sich geht, dann weiß man, dass es wahr ist, und dass da doch so manches bereits früher vorkam). Wie dem auch sei, sie sahen es jedenfalls auch sehr positiv, auch unsere Seite zu hören.

Also, jeder, der denkt, man könnte noch etwas verbessern und der etwas beitragen möchte, überlegt euch was, postet es hier, schreibt es zusammen, wie ihr wollt, und wenn wir gute, sinnvolle Ideen beisammen haben, dann werden wir diese beizeiten den beiden unterbreiten (es eilt nicht, da sowohl das nächte Edyn I als auch Edyn II mit Balasin als Dozenten erst in knapp 2 Jahren stattfindet). Was davon verwirklicht und was verworfen wird ist letztlich va. Balasins Entscheidung, aber vl. können wir ja helfen, die Welt ein kleines Stück besser zu machen :wink:

In diesem Sinne, Schöne Ferien
Lorenz :slight_smile:

Wieso erst wieder in 2 Jahren? Macht das nächstes Jahr etwa wieder wer anders?

Das Problem mit den Beispielen war eben das Fehlen von Unterlagen. Eine Mitschrift alleine ist einfach nicht so hilfreich wie ein Skriptum mit ein paar Erklärungen und Beispielen. Ausserdem haben die Beispiele oft im Stoff vorgegriffen wo wir dann noch nichts dazu gemacht hatten. Zu schaffen warn sie am Ende zwar alle, aber der Zeitaufwand für die Übungen war Enorm.
Die Stunde am Dienstag war viel zu hektisch. Gegen Ende des Semesters konnte man garnicht mehr mitdenken sondern war in Eile alles aufzuschreiben. Ausserdem ist in der „chronologie“ wie sie es aufgeschrieben hat manchmal kein roter faden gewesen. Zum Beispiel hat sie einmal 2 Seiten nur irgendwie Übergänge/RB/… formuliert bevor das Beispiel überhaupt begonnen wurde.
Besonders sinnlos empfand ich aber die Tutorenstunde am Donnerstag nach der Vorlesung. Keine Ahnung wie oft die im Endeffekt war, aber ich war ausser dem ersten mal nur an beiden Tagen vor den Tests. Beispiele von letzter Woche zu rechnen bringt einfach nichts wenn man sich auf die Aktuellen konzentrieren muss.

das mit den zwei jahren würd mich auch interessieren! aber ich schätze der balasin wird sich mit dem rebhan abwechseln, oder?

verbesserungen:

Balasin: naja viel gibts da nicht zum verbessern, aber die eine oder andere kleinigkeit schon. zum beispiel die konstanten-schupferei von ihm. ich finde gut dass er das SI system verwendet, allerdings sollte er (wenn er sich schon nicht an die überwiegende literatur hält) seine konstanten klar deklarieren. ich wußte lange nicht wie er auf seine relative dielektrizitätskonstante, suszeptibilität, permeabilität usw. kommt. obwohl in der magnetostatik wars ein wenig besser. aber das nervt einfach. wenn er schon im SI system rechnet (wo es nunmal mehr konstanten gibt als im theoretiker-CGS) soll er es klar und verständlich machen!

Krämmer: die beispiele am freitag online stellen! das wochenende ist extrem wichtig zum rechnen - denn unter der woche ist meistens nicht viel zeit! ein desaster ist dass sie beispiele ausgibt und einen rechenweg aufschreibt den man einhalten soll - den tutoren gibt sie aber eine vollkommen andere lösung! am anfang wars überhaupt ein wahnsinn: da hatten krämmer, tutor und student drei verschiedene lösungen. und sind wir uns ehrlich - die tutoren sind teilweise nur ein jahr über einem, die können das auch nicht perfekt. es ist klar dass der tutor zu einer anderen lösung an der tafel dann nicht viel sagen kann! die übungsstunde am freitag ist überhaupt ungenügend: dauert immer die doppelte zeit, bringen tuts einem aber nichts. ich bin generell dafür dass die lektoren musterlösungswege herausgeben - siehe quanten, statistische physik, methoden usw. teilweise in den nowotny-folien oder anderer literatur nachschauen ist schön, aber man weiß ja nicht ob dass der weg ist, der den beiden gefällt. wie schon von anderen angesprochen: die übungsstunde am dienstag gehört entweder ganz gestrichen (die bringt genauso nix) oder komplett überarbeitet!!!

generell gilt noch: die ausführlichkeit vom balasin in allen ehren (deswegen ist die vorlesung auch so gut angekommen), aber dass eine oder andere mal kann er ruhig was weglassen oder schneller voranschreiten. mir hat die vorlesung wirklich gut gefallen (war mit abstand die beste die ich bis jetzt hörte) aber die spiegelladungen kann er sich großteils schenken! er kann sie ja theoretisch anschneiden und man kann auch in der übung dazu ein beispiel rechnen, aber die methode ist in der ausführlichkeit unnötig, da sie wirklichkeitsfremd ist (aber eigentlich muß man das der krämmer anrechnen denn wir haben ja in der übung viel zu viel mit dem zeugs gerechnet). wichtiger wärs schneller mit der elektrostatik durchzukommen damit man viehl mehr SRT und vor allem noch etwas „wirkliche Elektrodynamik“ machen kann. es kann nicht sein dass einem physikstudenten ein paar der wichtigsten resultate der physik (aus zeitgründen) einfach vorenthalten werden. denn wer weiß schon ob sich dann alles tatsächlich in edynII ausgeht oder ein entsprechender übergang bereitet wird.

noch was: die kugelflächenfunktionen nicht zu bringen halte ich für einen witz. denn die kommen in quanten wieder - und da werden sie quasi vorausgesetzt! wäre also nicht schlecht wenn man vorher schon eine gewisse berührung damit hatte (außer halt nur theoretisch in methoden)!
oder man muß halt quanten und edyn vertauschen, wie es ja angeblich schon mal war (gut das wird nicht passieren aber ich weiß dass der balasin dem auch nicht so abgeneigt ist).

so das war es so im großen und ganzen von meiner seite aus. hoffe das hilft.

lg

Also nachdem ich schon einmal in EDYN war (beim Rebhan, hat mir übrigens gut gefallen) und die UE gemacht habe (nur VO) nicht, und nicht weiß, ob ich nach dem Bakk überhaupt weitermache, musste ich EDYN 1 nochmal machen (da keine VO mehr verhanden und EDYN 2 braucht man für Bakk ja nicht). Deshalb war ich auch nie in der Vorlesung und kann dazu nicht viel sagen, außer dass ich es einen Wahnsinn finde, dass man BSc der Physik sein kann, ohne etwas über Vierergrößen und SRT gehört zu haben (die paar Worte in Physik 1 oder was das war zähle ich nicht wirklich dazu). Fazit: Wenn schon diese dämlichen VU-Modus (von diesem Modus halte ich gar nichts; allerdings trifft diese Kritik ja nicht die Vortragenden, sondern die Studienplan-Ersteller), dann bitte sinnvoll einteilen. Mein Verbesserungsvorschlag: EDYN 1: Elektrostatik im Vakuum, kurz Magnetostatik im Vakuum, kurz Wellen, Grundlagen SRT, EDYN 2: Rest

Zum Übungsteil: Die Beispiele haben mich, obwohl ich die UE schon mal mit einem 2er abgeschlossen habe (allerdings auch schon wieder 2 Jahre her, wobei ich schon vieles verwerten konnte), oft mehrere Nachmittage in der Woche beschäftigt, bis ich alles beinander hatte. Das geht einfach nicht, der Zeitaufwand ist zu groß. Oft war’s auch dumme Herumrechnerei (irgendwelche kranken Integrale ausrechnen, die eh nix bringen) ohne dass man was dabei lernt. Kann man ja auch leicht daran erkennen, dass sich in der vorangeschlagenen Stunde meistens nicht alle Beispiele ausgegangen sind. Mein Vorschlag: Rechenbeispiele, die mit weniger Rechenaufwand (eventuell Tipps?) mehr verwertbare Ergebnisse bringen (mehr Lerneffekt haben)

Zur Benotung: Möchte nichts sagen, bevor die Noten nicht feststehen. Aber 200 Punkte für die Tests (im Prinzip 2x2h Anwesenheit) und 20 Punkte für die Beispiele (jede Woche stunden- und tagelange intensive Beschäftigung) finde ich nicht fair. Mein Vorschlag: die Übungen sollten mehr zählen. Die Popupquizes sollten lediglich Bonuspunkte bringen (aber gleich 10? Drei Mal ein paar Grundgleichungen hinschreiben ist so viel wert wie die Hälfte aller Übungsbeispiele?) und nicht „normiert“ in die Benotung eingehen, da man nicht verlangen kann, dass jeder immer anwesend ist (es gibt berufstätige Studenten; es gibt Leute, die um die Uhrzeit der VO einfach nichts Produktives zusammenbringen und es gibt Menschen, die lieber aus Unterlagen lernen anstatt zur VO zu gehen). Wenn das dann alles zu einfach wird, kann man ja dafür die Notenskala anheben (mehr Punkte für positiv nötig), was ich aber nicht für nötig halte.

Und noch was Allgemeines: Indexschreibweise in Ehren, aber wenn nicht mal Vierergrößen verwendet werden, kommt man eigentlich genauso gut ohne aus. Alle Literatur, die ich kenne, verwendet für „normale“ Elektrodynamik, insbesondere Elektro- und Magnetostatik auch „normale“ Vektornotationen. Für mich ist „rot x“ einfach 100x besser lesbar als \varepsilon_{ijk}\partial_j x_k. Soll jetzt nicht heißen, dass ich Indexschreibweise irgendwie schlechtmachen will, aber übertreiben muss man damit auch nicht, denn sonst wird (nur für mich??) jede Rechnung ein unleserlicher und unverständlicher Buchstaben- und Ziffernblock.

Ich mag eigentlich den VU Modus gerne. Bei UE und VO getrennt gehen die Inhalte oft total auseinander, von dem was gerade gemacht wird, und man ist nach dem Semester einfach fertig mit dem ganzen Zeug und hat nicht noch eine VO Prüfung vor sich. Einzige Vorteil von VO und UE getrennt ist eigentlich dass man die VO immer machen kann und für die VU immer 1 Jahr warten müsste wenn man negativ ist.

zur Index-Schreibweise:
Kommt eigentlich ganz drauf an. Zum direkten rechnen ist die Index-Schreibweise schon besser, aber jedesmal rotH usw so hinzuschreiben ist schon einfach nur unnötig und länger.

Danke für die durchwegs positiven Rückmeldungen :slight_smile:

Zu 2-Jahres Zyklus: Genau, es welchseln sich Rebhahn und Balasin ab.

VU Modus: Ist eher müßig darüber zu diskutieren, da die Krämer auch selbst gesagt hat, sie müssen den machen. Das kommt halt alles von oben her - bei VUs kommen mehr Leute durch - mehr Leute die durchkommen, mehr Techniker! Ist ein Politikum, aber wie gesagt, wir können daran nichts ändern, und die Profs auch nicht, also nicht ärgern ^^

Also, weiter so, mal schaun dass wir noch mehr Punkte zusammenbekommen :slight_smile:

generell stimme ich vielen punkten von oben zu, das wollte ich aber nochmal hervorheben weil ich diesen punkt fuer sehr, sehr wichtig halte. das problem besteht naemlich in vielen faechern.

Ich hab’ übrigens die alten Balasin-Beispiele immer sehr gut gefunden, die waren wenn man seine Konzepte verinnerlicht hatte eigentlich immer relativ unaufwendig zu rechnen und hatten meistens auch irgendeinen didaktischen Effekt (gibt eh ziemlich alles hier im Forum).

Es ist sicher ein ambitionierter Plan, die VU zu verbessern - nur muss man dabei auch bedenken, dass es unter den Studenten einfach verschiedene Lerntypen gibt. Ich persönlich kann zum Beispiel nicht ganz nachvollziehen, warum die Dienstag-Stunde von vielen hier als sinnlos bezeichnet wird. Ich glaube, es gibt durchaus Leute, die die etwas praktischere, beispielbezogene Auseinandersetzung mit dem Stoff sehr begrüßt haben. Natürlich war es schwer für Frau Prof. Kraemmer, den Stoff in eine Stunde zu pressen, wodurch dann die angesprochene Hektik entstanden sein mag. Im Großen und Ganzen fände ich persönlich es aber sehr schade, wenn man diese Stunde streichen würde. Außerdem empfand ich die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Vortragenden als eine Bereicherung für die Lehrveranstaltung. Die Schwierigkeit der Übungsbeispiele ist ein anderes Thema - ideal wäre es etwa, wenn zB. drei von vier Beispielen für jemanden, der die Vorlesung regelmäßig besucht, relativ einfach zu lösen und das vierte nur für „Spezialisten“ machbar wäre. Was die Tutoren betrifft, so gab es wohl in einigen Gruppen wirklich Probleme - ich war in der glücklichen Lage, einen überaus fähigen Tutor zu haben, obwohl er Edyn auch erst im Vorjahr besucht hatte. Es liegt also nicht unbedingt nur am Zeitpunkt, zu dem die Tutoren selbst das Fach besucht haben. Es ist allerdings schwer, das Problem zu lösen - Qualifikationstests wären wohl etwas übertrieben. Man kann da nur an die Fairness der Studenten appelieren. Man sollte sich nur zum Tutor melden, wenn man wirklich das Gefühl hat, ein umfassendes Verständnis für das Fach entwickelt zu haben. Ich weiß nicht, wie groß der Andrang für diese Jobs ist, aber vielleicht könnten ja die Professoren mit den Bewerbern ein ernstes Wort reden.
Also im Grunde wollte ich nur zu bedenken geben, dass es nicht die perfekte Lehrveranstaltung für jeden geben kann und dass viele Aussagen dazu sehr relativ sind - siehe die „unnötige“ Dienstagsstunde.

Gut das mit den Lerntypen stimmt schon, die Aussage zur Dienstagstunde ist rein statistischer Natur, ich habe mit einigen gesprochen und wenn ich mich recht erinnere waren alle der gleichen Meinung, du bist da der erste von dem ich höre, dass ihm diese Stunde etwas gebracht hat. Alles in Allem denke ich trotzdem, dass die Aussage, dass die Dienstagstunde so sehr sehr wenig Sinn macht richtig ist. Das heißt jetzt nicht zwingend, dass man sie einfach abschaffen sollte, aber man sollte etwas ändern.